flow

M.Csikszentmihalyi hat das Auftreten von besonders beglückenden Erlebnissen aufgrund einer Hinwendung zu Dingen und Menschen beschrieben, solche Ereignisse hat er als flow-Erlebnis bezeichnet. Damit wird ein Aufgehen der Person in einer Tätigkeit bezeichnet, das sie die Umwelt vergessen lässt.

Das Flow - Erlebnis wird beschrieben alsein "sich wiederholender Augenblick, in dem die Aufmerksanmkeit auf eine bestimmte Situation eingegrenzt ist, so dass man alles andere vergisst und derart in seiner Tätigkeit aufgeht, dass man das eigene , lenkende Ich vergisst. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft., Ich und Handlung, Ich und Umwelt- alles "fliesst" ineinander. "

"Flow" ist Situationsbeherschung, Kompetenz und Funktionslust, die man auf optimaler Spannungsstufe, im Gleichgewicht zwischen Handlungsanforderung und Fähigkeit erlebt. Er liegt zwischen Langeweile, die durch Unterforderung- etwa bei Routinearbeiten - entsteht, und der Angst, die eine Überforderung ... erzeugt."

Es besteht allerdings das individuelle Problem die Tätigkeit herauszufinden, die sich besonders gut zur Erfahrung von flow eignet. Während unserer Berufstätigkeit haben wir nicht selten flow- Erlebnisse erfahren. Das Korrigieren von Klausuren und die Arbeit in einigen- nicht allen- Gremien würden wir aber eher als "anti-flow" charakterisieren. Sofern man seine flow-Erlebnisse jedoch nur oder hauptsächlich in der Berufstätigkeit erfährt und erreichen will, erwächst daraus mit einiger Sicherheit nach Eintritt des Ruhestandes eine Krise. Was eignet sich dann zur Erreichung von flow- Erlebnissen ? Bereits in unserer ersten Medaille "Wachsen oder Verfallen" haben wir dieses Problem als Thema gewählt.

Persönlich finden wir neben einer Anwendung und Verbesserungsmöglichkeiten unserer handwerklichen Fähigkeiten gerade einige der "Wirkungen von Kunst", wie wir sie eingangs beschrieben haben, besonders geeignet zur Erzeugung von "flow" : Dazu gehört das gleichwertige Einbringen von Gefühl, Verstand, Phantasie - das Durchspielen virtueller Situationen, das Herantasten an die endgültige Realisierung und das vertiefte Eindringen in bestimmte Themen mit Hilfe von entsprechender Literatur. Dabei sind auch die vielseitigen Erweiterungsmöglichkeiten für die behandelten Themenbereiche in verschiedene Richtungen eine Gewähr dafür, dass man ganz nach persönlicher Entwicklung in die Tiefe, aber auch in die Breite "gehen" kann.

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Literatur: Bernhard Grom, Norbert Brieskorn, Gerd Haeffner: Glück- Auf der Suche nach dem "guten" Leben (Seite 165,166) , Ullstein- Sachbuch, 1987, ISBN 3-548-34370-8.