Zur Rache, die gesellschaftlich allgemein geächtet ist, sei hier uns noch eine Ergänzung erlaubt.

Wir beziehen uns in diesem Zusammenhang auf einen Beitrag von Heike Stüvel in der "WELT" vom Samstag, den 3.Februar 2007. Die Überschrift liest sich vielversprechend : "Rache befreit die Seele: Heimzahlen zu können ist wichtig für die Gesundheit - Psychologen raten zur Vergeltung und bieten Seminare an."

Wir fassen den Artikel kurz zusammen und zitieren dabei aus dem oben angegebenen Beitrag :

Wer Vergeltungsgelüste immer nur unterdrückt, wird erfahrungsgemäß häufig krank. Bisher galt das Bedürfnis, einem Übeltäter es "heimzuzahlen" bei Psychologen als "stupider Trieb", den es mit aller Macht zu unterdrücken galt. "Der weltweit anerkannte Schweizer Psychoanalytiker Leon Wurmser rät seinen Patienten " ...Ihrer Wut Ausdruck zu verleihen, wenn sie verletzt wurden". So zeige man :"Ich bin auch wer, das kannst du nicht mit mir machen .""

Dabei ist es allerdings angebracht, mit den Rachegelüsten angemessen umzugehen, um damit keine Unrechtsspirale auszulösen: "Vergeltung darf aber weder gewalttätig noch kriminell oder maßlos sein und sich nie gegen Unbeteiligte richten. Rache tut gut, wenn man damit umzugehen weiß."

Einer Rache geht regelmäßig ein Verlust oder Beeinträchtigung voraus, dies kann auch eine Beschädigung des Ehrgefühls, des Selbstwertgefühles ein. Es kommt allerdings auch darauf an, sich zum Beispiel nicht zu abhängig von der Beurteilung durch andere zu machen. Rache entspricht einem Urbedürfnis der Menschen nach Gerechtigkeit . Einre Vergeltung resultiert aus dem archaischen Wunsch, ein "subjektiv gestörtes Gleichgewicht wiederherzustellen".

In Versuchen eines Wissenschaftler-Teams um Dominique Quervain an der Universität Zürich wurde herausgefunden, dass bei der Planung und Ausübung von Rache eine Hirnregion besonders aktiv wurde, die als Teil eines Belohnungssystems bekannt ist : "Daraus wird gefolgert, dass Strafe zu erteilen vom Gehirn als Befriedigung erlebt wird."

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