Expression - Ausdruck
DIESE PLAKETTE WURDE INNERHALB DES MEDAILLENPROJEKTES
2010 DES MEDALLIC SCULPTURE STUDIO SOFIA, BULGARIEN, ENTWORFEN- EIN PROJEKT
VON PROF. B.NIKOLOV FÜR STUDIERENDE, LEHRENDE UND GASTKÜNSTLER
(www.artmedal.net)
Jeder sieht wie du scheinst. Nur wenige fühlen,
wie du bist (Nicolo Machiavelli)
Diese Plakette ist dem "Ausdruck"
(expression) gewidmet - genau genommen dem Nicht-Ausdruck , "freiwillig"
oder "nichtfreiwillig" im persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen
Bereich .
Etwas Persönliches , eine Meinung, eine Weltanschauung, gemachte Erfahrungen
und die Schlussfolgerungen daraus,... von sich "preisgeben", kann
erhebliche Probleme mit sich bringen - glücklich , wer im persönlichen
Bereich einen (oder gar mehrere) Menschen gefunden hat , bei denen er dies "gefahrlos"
wagen kann.
Im beruflichen Bereich ist eine demgemäße Zurückhaltung sicherlich sinnvoll und zweckmäßig - sehr ärgerlich wird jedoch eine mehr oder wenig erzwungene Zurückhaltung in Diskussionen über sehr "eigenartige" gegenwärtige gesellschaftliche Erscheinungen - Diskussionen, die eigentlich durch die "Meinungsfreiheit " nur sehr geringen Restriktionen unterworfen sein sollten. Wir haben hier in Deutschland eine ziemlich schlimme Diskussionskultur ( falls ich an dieser Stelle "degeneriert" geschrieben hätte , würden bereits bei einigen Zartbesaiteten sicherlich die roten Warnlampen aufleuchten ). Es wird hierzulande sehr schnell versucht , einen unliebsamen Mahner und Kritiker in eine bestimmrte Ecke zu drängen - danach - Aus! - Schluss! - Diskussion beendet!-bevor sie überhaupt begonnen hat. Weiter mit der üblichen Tagesordnung ! Aufmerksame und kritische Zeitungsleser und Nachrichten- "Verfolger" wissen sicherlich, was wir meinen und wissen auch, welche Auswüchse die Politische Korrektheit in unseren Tagen hervorbringt.
Ein Beispiel aus dem Jahr 2010:
Betrifft ein das Buch von Herrn Thilo Sarrazin:
"Deutschland schafft sich ab".
Kurz-Zitate aus der BILD-Zeitung vom 31.8.2010:
"Alle gegen Sarrazin !
..."geistiger Brandstiftung"
..."Rassenwahn"
"Gespräche helfen bei diesem Quartalsirren nicht weiter"...
"paranoid"......
"dumm und irre"
...nannte Sarrazin "den Inbegriff des hässlichen Deutschen".
"
Kritische Stimmen zu dieser Art von Diskussionskultur gab es nur vereinzelt:
"Der jüdische Publizist Henryk M.Broder sprang Sarrazin gestern bei
:" Man sieht: Deutschland liebt zwar angeblich Querdenker. Aber nichtkonforme
Meinungen sind den Deutschen suspekt. Daher diese Hexenjagd""
Einen sehr beachtenswerten Kommentar in dieser Sache gab auch Herr Prof. Ernst
Elitz (Gründungsintendanr des Deutschlandradios ) in der zitierten Zeitung
ab. Es geht also auch sachlich - ohne sich um die eigentlichen Probleme zu drücken.
Wir zitieren: " Der dümmste Vorwurf gegen ihn lautet : Er sagt nichts
Neues, alles ist schon bekannt. So bekennt die Politik ihr Versagen. Das ist
der wahre Skandal ! Alles bekannt, aber nichts oder viel zu wenig wird getan."
Auch der Bundestagspräsident sei an dieser Stelle zitiert: "Auch wenn
die Tonlage seiner Argumentation ärgerlich ist. ersetzt eine wohlfeile
Empörung nicht die ehrliche Auseinandersetzung mit offensichtlichen Fehlentwicklungen
bei Migration und Integration." (BILD-Zeitung vom 3.9.2010)
Ein weiterer allgemeiner Hinweis aus :
Erich Fromm
Authentisch leben
Herder spektrum
2006
ISBN:-13: 978-3-451-05691-8
ISBN-10: 3-451-05691-7
Zitat S. 8 :
"Sozialpsychologisch gesehen hat die heute um sich greifende
Attrktivität inszenierter Wirklichkeit ihren Grund vor allem in dem durch
das allgegenwärtige Marketing bestimmte Bedürfnis des gegenwärtigen
Menschen , sich zu vermarkten, "gut drauf" zu sein, beim anderen gut
ankommen zu wollen und sich gleichzeitig einer schwierig , konflikthaft, destruktiv,
enttäuschend oder sonstwie unpäßlich erlebten Wirklichkeits-
und Selbstwahrnehmung zu entziehen.
Von besonderer Bedeutung ist dabei die Möglichkeit, auch die eigene Wirklichkeit-
das Selbst und das Selbsterleben- zu inszenieren. Die Wahrnehmung des eigenen
Selbst orientiert sich dann nicht mehr am eigenen So-Sein, sprich an den eigenen
Bedürfnissen, Befindlichkeiten, Gefühlen und Fähigkeiten; vielmehr
gilt es, die eigene Persönlichkeit und den eigenen Charakter zu inszenieren
und sich eine Ich-Identität von außen anzueignen. Man zieht sich
ein bestimmtes Persönlichkeitsprofil über, die Rolle des Erfolgreichen,
Selbstbewußten, Selbstsicheren, Einfühlsamen, Rationalen, mit Charisma
Ausgestatteten usw. und bringt diese möglichst perfekt zur Darstellung.
Die Identifizierung mit dem inszenierten Selbsterleben kann
so weit gehen, dass für den Betreffenden wie für seine Umwelt nur
noch mit Mühe erkennbar ist, wer er nun wirklich ist und was an ihm echt
ist, weil er die Rolle so "authentisch" spielen kann, dass sein authentisches
So-Sein völlig verschwunden ist."
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