Wieland Schmied in Zusammenarbeit mit Jürgen Schilling:
GegenwartEwigkeit, Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit, Seite 142, Edition Cantz, 1990, ISBN 3-89322-179-4

Jenseits von literarischer Interpretierbarkeit

Das Zitat aus einer Werksbesprechung von Wilfried Skreiner bezieht sich auf das Werk "Kopf 61" des Künstlers Akos Birkas. Das Werk ist in der von uns angegebenen Literaturstelle abgebildet. Auf nahezu quadratischem, grauem Grund ist mittig eine olivfarbene, kreisförmig, monochrome Flache angeordnet, die fast die gesamte Fläche ausfüllt. Die kreisförmige Fläche ist mittig durch einen schmalen, senkrecht verlaufenden, braunen Streifen unterbrochen.

" Diese Köpfe haben eine starke Frontalwirkung. Sie ruhen in sich, sind in sich gekehrt, gesammelt, sie blicken uns nicht an. Ihre Grundhaltung ist eine meditative, geistige, uns existententiell gegenübergestellte. Dieses Ruhen-in-Sich ist verschiedenen Interpretationen geöffnet. Ihre Geistigkeit kann ebenso in einer humanistischen wie religiösen oder existentiellen Sichtweise gelesen werden. Darin projiziert der Betrachter sich selbst auf die Bilder. "
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"Je nach der eigenen geistigen Ausrichtung bieten sich einem Interpretationen für diese Köpfe an: die humanistische Melancholie im erdhaften Dunkelkeit der Farbigkeit, der christliche Leidensausdruck, das heroische der isolierten Existenz bis hin zu den unterschiedlichen Gefühls- und Stimmungswerten, die uns die Farbigkeit der Bilder suggeriert. Es ist wesentlich, dass Akos Birkas keinen Schritt in Richtung einer literarischen Interpretierbarkeit geht. Er meidet Schritte in alle angegebenen Richtungen, bleibt bewusst jenseits der sprachlichen und damit erzählenden Festlegungen. ..."

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